- Schachtgrab
- Schachtgrab,in den Boden oder Felsen eingetiefter rechteckiger, abgedeckter Grabschacht für den Leichnam. Schachtgräber sind in Ägypten seit dem 3. Jahrtausend v. Chr., im Alten Orient um 2500 v. Chr. belegt. Bei den ägyptischen Schachtgräbern führte ein senkrechter Schacht in die Tiefe, von dem aus die eigentliche Grabkammer seitlich abzweigte; diese wurde nach der Bestattung zugemauert, der Schacht mit Steinen gefüllt und mit einem Steinmal gekennzeichnet. Auf dem griechischen Festland treten Schachtgräber seit mittelhellad. Zeit (1900-1550 v. Chr.) auf, seit dem 15. Jahrhundert v. Chr. auch auf Kreta. In Mykene wurden die Toten mit fürstlichen Beigaben auf dem Boden des Schachtes bestattet und das Grab mit einer Holzdecke geschlossen. Über den Gräbern wurden Steinstelen aufgestellt. Die reichen Funde aus den Schachtgräbern von Mykene befinden sich im Archäologieen Nationalmuseum von Athen. - Schachtgräber gab es auch im alten China (v. a. typisch für die Shangzeit, etwa 16.-11. Jahrhundert v. Chr.) und im alten Amerika (z. B. so genannte Schachtgräberzeit Westmexikos, etwa 200 v. Chr. bis 300 n. Chr.).
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Schạcht|grab, das (Archäol.): (seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. in Griechenland vorkommendes) Grab mit einer schachtartigen Grabkammer: die berühmten Schachtgräber von Mykene.
Universal-Lexikon. 2012.